Wallfahrtskirche zur Rosa Mystica in Buschhoven.
Mit dem Bau der „neuen“ Buschhovener Wallfahrtskirche nach den Plänen des Architekten Werner Fritzen aus Godesberg wurde 1968 begonnen. Der Neubau war nötig geworden, weil die „alte“ Kirche zu klein geworden war. Denn die Einwohnerzahl des Ortes war nach dem Krieg sehr stark gestiegen. Eingeweiht wurde die Kirche im September des Jahres 1972.
Der große nach Osten ausgerichtete Hallenbau wird im Eingangs- und Altarbereich durch Wände aus großen Bruchsteinen begrenzt. Die weißen Längswände tragen Dachgauben mit rautenförmigen Fenstern. Der sechseckige, weiße Kirchturm auf der Nordseite mit seiner schwarzen Haube ist weithin zu sehen und zum Wahrzeichen Buschhovens geworden.
Auf der linken, nördlichen Seite ist die Sakramentskapelle angelegt, genau unter dem Glockenturm. Gegenüber, auf der südlichen Seite, steht das Taufbecken in einer lichtumfluteten kleinen Kapelle.
Beim Betreten der Kirche fällt der Blick zunächst auf drei wichtige Ausstattungsstücke im Chorraum: den aus einem weißen Marmorblock geformten Altar, dahinter, an der Natursteinwand, eine überlebensgroße hölzerne Kreuzigungsgruppe und die Mariensteele mit dem Gnadenbild der „Rosa Mystica“, auf welches der Ursprung der Wallfahrtstradition in Buschhoven zurückgeht.
Das aus Lindenholz geschnitzte Gnadenbild ist Ende des 12. Jahrhunderts entstanden. Maria sitzt auf einem verzierten Stuhl. Ihre fast übergroßen Hände umfassen das Jesuskind auf ihrem Schoß, das eine Hand segnend erhebt und in der anderen ein Zepter hält. Beide tragen Kronen. Die Statue hatte zunächst ihren Platz in der Klosterkirche von Schillingskapellen, nur wenige Kilometer von Buschhoven entfernt. 1806 wurde sie in einer feierlichen Prozession nach Buschhoven in die damals neu erbaute Wallfahrtskirche („alte Kirche“) übertragen. Im Jahre 1974 fand sie dann ihren Platz in der neu errichteten Kirche. (Mehr zur Geschichte der Wallfahrt zur Rosa Mystica unter „Buschhoven, einer der ältesten Wallfahrtsorte im Rheinland“). Die Steele mit den weißen Rosen aus Estremoz-Marmor hat der Limburger Künstler und Bildhauer Karl Matthias Winter gestaltet.
Dieser Künstler hat auch noch andere Ausstattungsgegenstände in der Kirche geschaffen, den Altar, das Taufbecken, den Ambo und die Sakramentssteele, alle aus portugiesischem Estremoz-Marmor und verziert mit vielfältigen Ornamenten, häufig Pflanzenmotive.
Auch die im Jahr 1723 entstandene hölzerne Kreuzigungsgruppe hatte einst ihren Platz in der Klosterkirche von Schillingskapellen. Nach der Aufhebung des Klosters im Verlauf der Säkularisierung durch Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts kam sie nach Buschhoven, musste aber wegen ihrer Größe an der Außenwand der damaligen „alten“ Kirche angebracht werden. Nach eingehender Restauration wurde sie in die neue Kirche überführt.
Die rautenförmigen Fenster (Glasmalerei mit Bleiverglasung) wurden entworfen von Hans Lünenborg und in der Kölner Glasmalerwerkstatt Dr. Reuter & Co hergestellt. Sie sind in Grautönen gehalten und zeigen abstrakte Ornamente. Im dritten Fenster auf der Südseite jedoch ist eine Rose dargestellt, die von sieben Schwertern durchbohrt wird, ein Hinweis auf die „Rosa Mystica“.
Auf der Empore über dem Eingang erhebt sich die Klais-Orgel, die 1984 eingeweiht wurde. (s. auch „Die Orgel in St. Katharina Buschhoven“). Die Holzfiguren an der Brüstung stammen ebenfalls aus dem Kloster Schillingskapellen, schmückten dann aber viele Jahre die „alte“ Kirche: ganz links der heilige Matthias mit der Axt, in der Mitte die heilige Familie und rechts der Evangelist Matthäus mit dem Evangelienbuch.
Schutzpatronin unserer Kirche ist die heilige Katharina von Alexandrien. Sie ist über dem Durchgang zur Sakristei zu sehen. Zu erkennen ist sie an dem zerbrochenen Rad (sie sollte mit einem Rad zu Tode gefoltert werden) und einem Palmzweig, dem Zeichen für den Märtyrertod.
Weitere Ausstattungsgegenstände:
- Kreuzweg von Egino Weinert, Bronze
- Hl. Michael, Holz
- Hl. Nepomuk, Sandstein
- Zwei Reliquienschränke, barock