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Orgel Morenhoven

St. Nikolaus Morenhoven - Weil-Orgel 1840

Orgelsprospekt
  • Orgelbauer: Gebr. Weil / Neuwied
  • Baujahr: 1840
  • Stimmtonhöhe: 440 Hz
  • Temperierung: gleichschwebend
  • Windladen: Schleifladen
  • Spieltraktur: mechanisch
  • Registertraktur: mechanisch
  • Registeranzahl: 11
  • Manuale: I (II geplant) / C – f³
  • Pedal: C– f´

Disposition

I. Manual

  • Flöte 8'
  • Salicional 8'
  • Praestant 4'
  • Flöte 4'
  • Octave 2'
  • Mixtur 3-5f. 1 3/5'
  • Trompete 8' Bass/Diskant

II. Manual

geplant

Pedal

(Erweiterung auf 2 ½ Oktaven durch Stahlhuth 1954/55)

  • Subbaß 16'
  • Principalbaß 8'
  • Gedacktbaß 8' (Einbau durch Oberlinger 1975)
  • Choralbaß 4' (Einbau durch Oberlinger 1975)

Koppeln

  • I-P
  • II-P (geplant)
  • II-I (geplant)

Geschichte / Besonderheiten

Morenhoven - Orgel

Die Morenhovener Orgel wurde im Jahre 1840 erbaut durch die Gebrüder Weil aus Neuwied, die zu dieser Zeit eine Reihe von Orgeln entworfen und erbaut bzw. restauriert haben. Viele Orgeln dieser Zeit weisen ein typisches klassizistisches Gehäuse auf, wie man es z.B. auch in der Ramershovener Kirche St. Basilides oder in der evangelischen Kirche in Wahlscheid findet. Auch die Schlosskirche am Bonner Universitätsgebäude hatte bis ins 20. Jahrhundert hinein eine Weil-Orgel.

Morenhoven - Orgel

Möglich war die Anschaffung der Morenhovener Orgel, weil sie dem damaligen Pfarrer Adolph Scheben sehr am Herzen lag und er einen großen Teil der 976 Taler übernahm, die als Preis für die Orgel vereinbart worden waren. Dass er sie im Jahre 1840 einweihte, geht aus dem Chronogramm hervor, das sich an der Brüstung der Orgelempore befindet. Hierfür liest man die goldenen Buchstaben der Inschrift als römische Zahlen und addiert sie.

Morenhoven - Orgel

In den 1950er Jahren, als durch Kriegs- und sonstige Einflüsse die Orgel kaum noch spielbar war, entschloss man sich zu einer umfassenden Restaurierung (dennoch mit der Maßgabe einer größtmöglichen Erhaltung der Originalsubstanz), zu der die Orgelbauanstalt Georg Stahlhuth aus Aachen den Auftrag bekam. Sie reinigte und erneuerte, wo es nötig war, das vorhandene Pfeifenmaterial und erweiterte den Tonumfang des Pedals auf 2½ Oktaven. Man plante außerdem, die Orgel von 9 auf insgesamt 15 Register sowie von einem auf zwei Manuale zu erweitern, weswegen seit 1954/55 der neu eingebaute Spieltisch auch zwei Manuale enthält. Von den Erweiterungsplänen ist 1975 der Einbau zweier Pedalregister durch die Orgelbaufirma Oberlinger realisiert worden, sodass die Orgel heute 11 Register sowie ein inaktives Manual und vier inaktive Registerzüge hat.

Morenhoven - Orgel

Im Jahre 2015 wurde das 175-jährige Jubiläum der Orgel mit einem Festgottesdienst begangen, zu dem der philippinische Komponist Jerome Josef Lanuza eigens die „Morenhovener Orgelmesse“ für Solosopran, Violine, Flöte, Trompete, dreistimmigen Chor und Orgel komponierte.
Seither finden regelmäßig Konzerte an der bzw. unter Mitwirkung der Orgel statt. So durften die Morenhovener u.a. Bernhard Blitsch (Orgel und Cembalo) mit Maximilian Fieth (Tenor) und Ingeborg Schilling (Sopran), Christoph Brückner (Orgel), Michał Dąbrowski (Orgel) mit Jolanta Kaufmann (Sopran), Balthasar Guggenmos (Orgel) mit Bernd Spehl (Klarinette), Paolo Oreni (Orgel), Paul Rosoman (Orgel) sowie Hans-André Stamm (Orgel) mit Andrea Will (Flöte) willkommen heißen.