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Odendorf

St. Petrus und Paulus Odendorf - Klais-Orgel 1908, op. 388

Orgel - Odendorf
  • Orgelbauer: Joh. Klais Orgelbau Bonn
  • Baujahr: 1908
  • Stimmtonhöhe: 433 Hz bei 18° C
  • Temperierung: gleichschwebend
  • Windladen: Kegelladen / Registerkanzellen
  • Spieltraktur: pneumatisch
  • Registertraktur: mechanisch
  • Registeranzahl: 19
  • Manuale: II / C – f³
  • Pedal: C– d´
  • Koppeln, Spielhilfen: II-I, I-P, II-P
    • Suboctavkoppel II-I
    • Handregister, Freie Kombination
    • Druckknöpfe: Piano, Mezzoforte, Forte, Tutti,
    • Piano im Pedal, Zungenabsteller, Auslöser

Disposition

I (Hauptwerk):

  • Principal 8´
  • Bordun 16´
  • Floete 8´
  • Gamba 8´
  • Dolce 8´
  • Octave 4´
  • Octave 2´
  • Mixtur Cornett 3-4fach
  • Trompete 8´

II (Positiv):

  • Geigen-Principal 8´
  • Salicional 8´
  • Aeoline 8´
  • Vox coelestis 8´
  • Lieblich Gedackt 8´
  • Flauto traverso 4´
Orgel - Odendorf

Pedal:

  • Subbass 16´
  • Echobass 16´
  • Violon 16´
  • Violoncello 8´

Geschichte / Besonderheiten

Im Jahre 1908 bekam die bereits 1906 fertiggestellte neue Pfarrkirche St. Petrus und Paulus eine von dem berühmten Bonner Orgelbauer Johannes Klais erbaute Orgel (Opus 388) – Finanziert wurde die Klais-Orgel damals mit ca. 8000 Reichsmark von dem Odendorfer Bürger Peter Welter. 1997 wurde sie durch die Firma Weimbs restauriert. Da bei der Restauration nur Reparations- und Ausbesserungsarbeiten vorgenommen wurden, ist der originale Pfeifenbestand noch erhalten. Der neugotische Prospekt der Orgel besteht aus Teilen des Violon 16‘. Das Instrument besitzt Kegelladen, pneumatische Trakturen und einen freistehenden Spieltisch. Die spätromantische Disposition – erkennbar an der Fülle von 8‘-Registern – ermöglicht dem Organisten die Nutzung vieler verschiedener Klangfacetten. 

Das Werk besitzt zwei an den Wänden des Turmbogens liegende, langgestreckte Untergehäuse, über denen quer das Hauptwerksgehäuse liegt. Im linken Untergehäuse stehen Subbass 16´und die Töne C-F von Violon 16´. Die übrigen Pfeifen von Violon 16´ bilden den Prospekt. Das Pfeifenwerk des zweiten Manuals befindet sich auf einer chromatischen, von hinten nach vorne verlaufenden Windlade im rechten Untergehäuse. Über der Empore ist im Turmbogen das Hauptwerkt eingebaut. Die innere Anlage erinnert an die der Froitzheimer Orgel. Von Bordun 16´, Gamba 8´, Dolce 8´und Flaut 8´sind jeweils die Töne C-F an die Rückwand des Gehäuses abgeführt. Einige an der Rückwand befindliche Türen wurden zerschnitten, da sonst das Gehäuse nicht in den Turmbogen gepasst hätte. Dies deutet möglicherweise darauf hin, dass die Orgel ursprünglich für einen anderen Raum geplant war. Ein weiteres Indiz hierfür liefert eine im Archiv der Pfarrei erhaltene Zeichnung mit dem Aufriss der Orgel. Darauf sind hinter der Orgel im Turmraum zwei Spitzbogenfenster eingezeichnet. In Odendorf befindet sich jedoch hinter der Orgel eine Rosette. Das große C von Subbass 16´ ist mit Bleistift auf dem Oberlabium mit „Heiligenstadt“ beschriftet. Der Spieltisch steht seitlich links an der Emporenbrüstung, der Magazinbalg hinter der Orgel im Turm. Das Instrument ist in seinem ursprünglichen Zustand vollständig erhalten.

Quellen / Literatur

PfA Heiligenstadt, St. Ägidien, Orgelakte 

Orgelgutachten vom 21. August 1962 von Organist Alfred Knop

Frdl. Mitt. Hans-Georg Reinertz/Eupen

Pütz-Liebenow, Wolfgang und Jurgilewitsch, Peter: Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis

Hodick, Horst: Johannes Klais (1852-1925): Ein rheinischer Orgelbauer und sein Schaffen (Dissertation)

Bieberstein, Therese: 100 Jahre St. Petrus und Paulus Odendorf. Ein geschichtlicher Rückblick 1906-2006

Disposition und Kostenanschlag einer neuen Orgel für die kath. Pfarrkirche Odendorf der Firma Klais vom 28.08.1907

Protokoll der Firma Weimbs vom Ortstermin in Odendorf am 24.03.1992

Arbeitsberichte der Firma Weimbs vom 19.03.1996, 28.08.1996 und 18.03.1997

Abnahmegutachten für die Orgel der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul in Odendorf, Rhein-Sieg-Kreis durch Dr. Franz-Josef Vogt vom 19.04.1997